Die charmante Orgelkonzertreihe in der Börde

Die Kirche St Peter und Paul in Niederndodeleben, 5 km vor den Toren Magdeburgs, hat eine lange Orgelbaugeschichte - noch heute beherbergt die Orgel Teile eines Instrumentes aus der Werkstatt von Heinrich Compenius dJ, der 1611 im Bördedorf tätig war. 1723 baute Matthias Hartmann die Orgel um, 1751 baute Johann Georg Hartmann (wahrscheinlich der Sohn des Matthias) sie "neu", verwendete aber einiges an Material des alten Instruments wieder. Nach gravierenden Veränderungen zu DDR-Zeiten gelang es Jörg Dutschke in einer aufwendigen Restaurierung zwischen 2000 - 2002 das ursprüngliche Klangbild der Orgel wieder zu gewinnen.  

Alle Konzerte beginnen um 18 Uhr.
Der Eintritt ist frei; um eine angemessene Spende wird gebeten.
Nach dem Konzert kann bei einem Glas Wein und einem Imbiss der Tag in der idyllischen Umgebung ausklingen.

1. Konzert:
Sonntag, 26. Mai 2024, 18 Uhr
MARTIN WELZEL 

Martin Welzel geht einer umfangreichen internationalen Konzerttätigkeit nach. An der Hochschule für Musik in Saarbrücken hatte er eine Professurvertretung für Orgel inne und unterrichtete schulpraktisches Klavierspiel an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Von 2013–2021 war er nebenamtlicher Organist an der Theatinerkirche und am Münchner Dom und, von 2021–2022, stellvertretender Domorganist am Dom Zu Unserer Lieben Frau in München. Seit 2023 ist er Hauptorganist der Stadtkirche St. Nikolaus in Wil (Schweiz) und künstlerischer Leiter der Konzertreihe „toccatawil“ und unterrichtet als Dozent für Orgel an der Diözesanen Kirchenmusikschule St. Gallen.
1972 in Vechta geboren, erhielt er seine erste musikalische Ausbildung in Bremen. Er studierte an der Hochschule für Musik in Saarbrücken bei Daniel Roth, Wolfgang Rübsam und Gerald Hambitzer und promovierte bei Carole Terry an der University of Washington in Seattle (USA) mit einer Dissertation über Leben und Werk von Jeanne Demessieux. Darüber hinaus war er Stipendiat der Rotary Foundation.
Für Naxos hat er drei CDs mit Orgelwerken von Max Reger im Dom zu Trier eingespielt.
www.martinwelzel.com 

Programm

Jan Pieterszoon Sweelinck (1562 – 1621)
Malle Sijmen SwWV 323

Johann Pachelbel (1653 – 1706)
Aria Tertia (Hexachordum Apollinis, 1699)

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Fantasia et Fuga in a BWV 904

Johann Ludwig Krebs (1713 – 1780)
Ach Gott, erhör mein Seufzen

Johann Sebastian Bach Sonata 4 in e BWV 528
* Adagio – Vivace
* Andante
* Un poc’ Allegro

Dieterich Buxtehude (1637 – 1707)
Komm, heiliger Geist, Herre Gott BuxWV 199

Johann Sebastian Bach
Passacaglia in c BWV 582 

2. Konzert:
Sonntag, 23. Juni 2024, 18 Uhr
VOLKMAR ZEHNER 

Volkmar Zehner
erhielt seine erste musikalische Ausbildung in Emmendingen.
Von 1986 bis 1993 studierte er an der Musikhochschule Hannover Evangelische Kirchenmusik (Dirigieren bei Prof. Heinz Hennig und Prof. Peter Winkler, weitere Anregungen bei Prof. Volker Hempfling, Prof. Jörg Straube und Prof. Cornelius Trantow) und schloss mit der Kirchenmusik-A-Prüfung ab.
Seine Ausbildung als Organist vervollständigte Volkmar Zehner in Lyon (Médaille d‘ Or) und Hamburg (Konzertexamen) sowie auf diversen Meisterkursen.
Im Januar 1995 gründete Volkmar Zehner das Vocalensemble ars nova, dessen Schwerpunkt auf der Interpretation von a cappella-Chormusik von der Renaissance bis hin zur Klassischen Moderne liegt.
Von Mai 1995 bis April 2013 war Volkmar Zehner Kirchenmusiker der Ev.-luth. Kirchengemeinde Hamburg-Volksdorf; seit 1997 zusätzlich Kreiskantor im Kirchenkreis Hamburg-Ost. 2011 wurde er von der Kirchenleitung der Nordelbischen Kirche zum Kirchenmusikdirektor ernannt.
Seit April 2013 ist Volkmar Zehner Kantor und Organist an der Offenen Kirche St. Nikolai zu Kiel. Er verantwortet damit die umfangreiche Arbeit mit dem SanktNikolaiChor, die in der Aufführung von Oratorien, Bach-Kantaten, a cappella-Werken vom Frühbarock bis in die Moderne und anglikanischer Chormusik für die Gestaltung der Evensongs ein breites Spektrum findet. Dazu kommt ein vielseitiges Wirken als Organist, die Entwicklung und Organisation der „Konzerte für Kinder“ sowie die Ausarbeitung und Koordination des kirchenmusikalischen Gesamtprogrammes.
Vom Reformationstag 2019 bis Silvester 2023 führte Volkmar Zehner – zweimal unterbrochen durch die Corona-Schutzmaßnahmen – in 19 Konzerten das Gesamtwerk für Orgel von Johann Sebastian Bach in St. Nikolai auf.
2024 war er im Arnstädter Bach Festival / Thüringer Bachwochen organist in residence an der Bachkirche und trat in einem Orgelkonzert, einer Musikalischen Lesung mit Prof. Dr. Michael Maul und dem Bach-Kantatengottesdienst auf. 

Programm

Dieterich Buxtehude (1637-1707) 
Praeludium in C BuxWV 137
Choralbearbeitungen über
- Komm, Heiliger Geist, Herre Gott, BuxWV 199
- Komm, Heiliger Geist, Herre Gott, BuxWV 200

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Präludium und Fuge C-Dur BWV 545

Jehan Titelouze (1563-1633) 
Veni creator spiritus  4 versus

Franz Tunder (1614-1667)   
Choralfantasie über “Komm, Heiliger Geist, Herre Gott“
Praeludium in g

Johann Sebastian Bach
Choralbearbeitungen über
- Komm, Heiliger Geist, Herre Gott BWV 651
- Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist BWV 667

Dieterich Buxtehude Praeludium in g BuxWV 149 

3. Konzert:
Sonntag, 18. August 2024, 18 Uhr
BARRY JORDAN 

BARRY JORDAN wurde 1957 in Port Elizabeth, Südafrika, geboren. Er studierte zunächst in Kapstadt, wo er 1985 sein Studium in Fachrichtung Komposition mit dem akademischen Grad Master of Music abschloss.
Ab 1986 studierte er in Wien Komposition (Klasse Francis Burt) und Orgel (Klasse Martin Haselböck). 1987 verlegte er sein Studienort nach Lübeck, wo er weiterhin bei Prof. Martin Haselböck arbeiten konnte. Hier schloss er 1989 sein Konzertexamen (Orgel) und 1994 sein Kirchenmusikstudium ab. Im Jahre 1994 wurde er nach Magdeburg berufen, wo er seit August desselben Jahres das Amt des Domkantors und -organisten bekleidete bis zum Antritt in den Ruhestand im Dezember 2023. 2002 – 2006 leitete er eine Orgelklasse an der Musikhochschule Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; 2004 wurde er zum Kirchenmusikdirektor ernannt. Die Orgelneubauten im Dom (Schuke (Werder) 2008, IV/92) und im Domremter (Glatter-Götz/Rosales, 2011, II/22) gehen
wesentlich auf seiner Initiative zurück. 2014 hielt er Meisterklassen an zwei renommierten Universitäten in den Vereinigten Staaten.
Anlässlich seiner Verabschiedung vom Dom zu Magdeburg nach über 29 Jahren durfte er sich Ende November 2023 im Goldenen Buch der Stadt Magdeburg eintragen. Sein neues oratorisches Werk Die Himmelsleiter, geschrieben im Auftrag des Kirchenkreises Magdeburg, wurde am 15. Juni 2024 vom Magdeburger Kantatenchor uraufgeführt.
Seit vielen Jahren trägt er die künstlerische Verantwortung für die Orgel-konzerte hier in Niederndodeleben.

www.barryjordan.de 

Programm

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Praeludium und Fuge in c-Moll BWV 549


Nikolaus Adam Strunck (1640 – 1700) 
Ricercar sopra la Morte dell amia carissima Madre Catharina Maria Stubenrauen (Venetia 20.12.1685)

Johann Sebastian Bach
Partite diverse sopra: “Christ, der du bist der helle Tag“

Anon Spanien, 18 Jhdt
Las Folias (aus Suite Cortesana Nr 3)

Girolamo Frescobaldi (1583 – 1643) 
Capriccio sopra la bassa fiamenga
    aus Il primo libro di Capricci, 1626

John Stanley (1713 – 1786)   
Voluntary in a-Moll Op 7 Nr. 8
    - Andante staccato - Allegro - Adagio - Fuga

Dieterich Buxtehude (1637 - 1707)   
Praeludium in C-Dur BuxWV 136
  

4. Konzert:
Sonntag, 15. September 2024, 18 Uhr
KARL ECKEL

KARL JOSEPH ECKEL (*1998), geboren in Zwenkau / Sachsen, besuchte den musisch vertieften Zweig des Rudolf-Hildebrand-Gymnasiums in Markkleeberg. Zusätzlich trat er 2013 in die Nachwuchsförderklasse der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig im Fach Orgel bei dem Universitätsorganisten Daniel Beilschmidt ein. Mehrfache Teilnahmen und Auszeichnungen auf Bundesebene bei den Wettbewerben von „Jugend musiziert“ bezeugen sein musikalisches Schaffen bereits in jungen Jahren.
Nach seinem Abitur 2016 trat er im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes die Assistenzstelle am Freiberger Dom (Sachsen) an, wo ihm unter der Leitung von Domorganist Albrecht Koch die Arbeit mit den dortigen Kirchenchören, der Kurrende sowie zahlreiche Dienste an den bedeutenden Silbermann-Orgeln von 1714 und 1719 anvertraut waren.
Eckel studierte Kirchenmusik (A-Examen) an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig in den Orgelklassen von Prof. Martin Schmeding und Zita Nauratyill. Meisterkurse u.a. bei Dan Moult, Hans Fagius, Alois Glaßner und Henry Fairs ergänzen seine musikalische Ausbildung. In dem internationalen Verband „European Cities of Historical Organs“ (ECHO) repräsentierte er 2017 die Silberstadt Freiberg als
Nachwuchsorganist in Brüssel.
Von 2021 bis 2024 war Karl Joseph Eckel Assistenzorganist an der weltberühmten Hildebrandt-Orgel von 1746 in der St. Wenzelskirche zu Naumburg/Saale, die einzig authentisch erhaltene große Orgel, die Johann Sebastian Bach maßgeblich mitkonzipiert und abgenommen hat. Seit August 2024 ist er Kirchenmusiker am Dom St. Marien zu Zwickau/Sachsen.  

Programm

Dieterich Buxtehude (1637-1707)   
Toccata F-Dur, BuxWV 156

Georg Böhm (1661-1733)
Partita „Wer nur den lieben Gott lässt walten“

Robert Schumann (1810-1856)   
aus den Studien für den Pedalflügel, op. 56:
 - II. Mit innigem Ausdruck

Michelangelo Rossi (1601-1656)   
Toccata settima

Robert Schumann
aus Sechs Fugen über den Namen BACH, op. 60:
- Fuga I

Johann Ludwig Krebs (1713-1780)   
Trio Es-Dur, Krebs-WV 442

Johann Sebastian Bach (1685-1750) 
Präludium Es-Dur, BWV 552.1
  aus dem III. Theil der Clavier-Übung 

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